Was bedeutet was?

Wie definieren wir verschiedene Begriffe?

 

 

Definition von: NeuroSonanz

Dieser Name ist eine Erfindung von Olaf Jacobsen und beim Deutschen Patent- und Markenamt eingetragen. Er besteht aus zwei Teilen:

"neuro" kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt "Nerv".

"sonare" kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt "klingen".

Man könnte also NeuroSonanz mit "NervenKlang" übersetzen. Der Begriff repräsentiert auf der einen Seite die Anteile unseres Körpers, die uns das Mitfühlen überhaupt möglich machen, unsere Nerven, unsere Neurone, unsere Spiegelneurone - und auf der anderen Seite eine "klingende" Aktivität, die mit Resonanz, Zusammenklingen, Musik, Miteinander und vor allem mit den überall vorhandenen "Schwingungen" zu tun hat.

NeuroSonanz ist für uns auch der Überbegriff für die drei Bereiche

- Neuro-Konsonanz = zusammenklingende Nerven (Harmonie - wie bei einem wundervollen Orchester)

- Neuro-Dissonanz = nicht zusammenklingende Nerven (Disharmonie - wie bei einem Streit)

- Neuro-Resonanz = widerhallende Nerven (Mitschwingen - wie bei Menschen, die mitfühlen, was ein anderer fühlt)

Alle drei Bereiche gehören unserer Philosophie nach zur Empathie und damit zur NeuroSonanz dazu.

 

Definition von: Empathie - Was ist das?

Die Frage "Was ist Empathie?" ist kaum zur Zufriedenheit aller zu beantworten. Man müsste eher fragen: "Was genau bezeichnet welcher Mensch in welcher Situation mit dem Wort 'Empathie'?"

Und hier trennen sich die Wege. Der Begriff "Empathie" wird sehr unterschiedlich verwendet.

Wer sich in die verschiedenen Definitionen des Begriffs vertiefen möchte, dem empfehlen wir den Artikel auf Wikipedia als auch den Artikel im Lexikon online für Psychologie und Pädagogik.

Außerdem empfehlen wir die Sendung "Ewige Gefühle? - Wie Emotionen unser Zusammenleben beeinflussen" von und mit Gert Scobel vom 5. April 2012 auf 3sat.

 

Der Begriff "Empathie" kommt aus dem Altgriechischen (empátheia) und bedeutet übersetzt "intensive Gefühlsregung" oder "heftige Leidenschaft".

Im Duden werden folgende Synonyme angeboten: Einfühlungsvermögen, Feinfühligkeit, Fingerspitzengefühl, Mitgefühl, Teilnahme, Verständnis, Zartgefühl.

Die Neurowissenschaftlerin und Direktorin des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig Prof. Dr. Tania Singer unterscheidet deutlich zwischen "Empathie", "Mitgefühl" und "Verständnis".

- "Empathie" ist für sie das reine Fühlen des Gefühls des anderen, egal, um welches Gefühl es sich handelt - also eine "Gefühlsansteckung".

- "Mitgefühl" ist ein positives Gefühl, das die Sorge um einen anderen Menschen beinhaltet und aus dem heraus man gerne helfen und unterstützen möchte. Es ist der positive Umgang mit der Empathie, also das prosoziale Handeln.

- Letztendlich ist "Verständnis" das kognitive Wissen, wie es dem anderen geht, ohne es selbst in sich nachzufühlen.

 

In der Empathie-Schule NeuroSonanz setzen wir den Begriff "Empathie" als Sammelbegriff für alle Definitionen ein, die es bisher dafür gibt - auch wenn sie sich untereinander widersprechen sollten. Wir schließen also keine Empathie-Definition aus, sondern schauen immer, wie sie unter das gemeinsame Empathie-Dach passt.

Dadurch bekommt der Begriff "Empathie" eine Weite und Unbestimmtheit.

Das bedeutet: Wir müssen uns in jedem Moment, in dem wir Menschen miteinander den Begriff „Empathie“ verwenden, darüber abstimmen, was jeder Einzelne unter Empathie versteht.
Genau hier beginnt für uns die Praxis der Empathie: Wir Menschen werden uns bewusst, dass wir uns sprachlich voneinander unterscheiden, so dass wir erst einmal verstehen müssen, was wir selbst unter einem Begriff verstehen, als auch wie unser Gegenüber seine Sprache gerade verwendet. Wir beginnen also, nach Verständnis zu suchen. Verständnis für uns selbst und für unser Gegenüber.

Nicht das Finden oder Haben von Verständnis, sondern das intensive Streben danach ist für uns der Kernaspekt von Empathie. Das In-Frage-Stellen aller bisherigen Vorstellungen und das Streben nach einem noch stimmigeren Verständnis und Gefühl für sich und für den anderen. Die permanente innere Haltung des „Noch-nicht-angekommen-Seins“. Oder noch anders: Das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Suche nach dem, was im Jetzt „eigentlich“ passiert, ohne eine endgültige Antwort dafür zu erwarten.

 

Um über weitere Aspekte von Empathie kommunizieren zu können, konzentrieren wir uns unter diesem großen Empathie-Dach (= alle Definitionen, die es gibt) auf vier Empathie-Säulen und definieren sie wie folgt:
1. Selbst-Empathie
Das Streben danach, sich selbst immer besser verstehen und erspüren zu können, Freude am eigenen Denken und Fühlen, Kreativität.
2. Resonanz zum Umfeld
Das Streben danach, sein Einfühlungsvermögen in andere Wesen zu erhöhen ("Ich fühle, was du fühlst"), als auch seine Unterscheidungsfähigkeit zwischen eigenen und fremden Gefühlen zu verbessern, resonierende Empfindungen, Spiegelneurone etc. Das, was Prof. Dr. Tania Singer "Empathie" nennt, nennen wir "Resonanz".
3. Kognitive Empathie
Das Streben danach, sein Umfeld mit Verstand und Logik besser nachvollziehen zu können.
4. Prosoziales Verhalten (Mitgefühl, Achtsamkeit, Versöhnung)
Das Streben danach, sein eigenes Verhalten in jeder Gegenwart friedvoller zu gestalten, seinen Umgang mit sich und anderen mitfühlender, liebevoller, freundlicher, achtsamer und gewaltfrei werden zu lassen, prosoziales Handeln, das Sich-Kümmern um den anderen, mit dem man gerade mitfühlt, falls es unangenehme Resonanzgefühle sein sollten.

 

Wichtig: Das ist zurzeit (2014/2015) allein unsere Definition, unsere Realität in dieser Empathie-Schule.

Entsprechend ist unser Programm aufgebaut. Wir kümmern uns um die Fähigkeit, Resonanzgefühle wahrnehmen zu können, wir kümmern uns um den Ausbau des Verständnisses für andere sowie um das Training des mitfühlenden, achtsamen Umgangs. Zusammen mit der Selbst-Empathie sind dies die vier tragenden Säulen des Empathie-Daches von NeuroSonanz.

 

Definition von: Realitätenkellner

Weil es so umständlich ist, auf der gesamten Website immer "Realitätenkellnerinnen und Realitätenkellner" zu schreiben, erlauben wir uns, die männliche Form zu wählen. Wir integrieren damit auch immer gleichzeitig die weiblichen Vertreterinnen in diesen Begriff, d. h. wir benutzen den Begriff "neutral".

 

Der Begriff "Realitätenkellner" ist eine Erfindung von Dr. Gunther Schmidt. Der Carl-Auer-Verlag hat ein entsprechendes Buch veröffentlicht: Der Realitätenkellner - Leeb, Trenkle, Weckenmann (Hrsg.) (2011). Ab Seite 25 schreibt Dr. Gunther Schmidt über den Hintergrund seines Begriffs des Realitätenkellners. Wer seine Beschreibungen nicht alle nachvollziehen möchte, findet den Kern auf S. 31.

 

Wir würden es wie folgt zusammenfassen: Dr. Gunther Schmidt sieht in der Arbeit zwischen Berater/Coach/Therapeut und seinem Klienten den Berater als jemanden, der seinem Klienten für die Lösung eines Problems verschiedene Sichtweisen, Ideen, Lösungsvorschläge - Oberbegriff "Realitäten" - anbietet, wie ein Kellner dem Gast in einem Menü verschiedene Gerichte zur Auswahl anbietet. Der Klient wählt autonom die für ihn momentan passende Realität aus.

 

Als Lehrer dieser Empathie-Schule wollen wir auf genau diese Weise agieren: Das, was wir an Sichtweisen und Lernstoff mitbringen, stellen wir den Studierenden nicht als "Wahrheiten", sondern als wählbare "Realitäten" zur Verfügung, und die Studierenden wählen das für sich aus, wodurch sie sich auf dem Weg zu einem immer empathischer agierenden Menschen unterstützt fühlen.

 

Definition von: Realitäten-Restaurant

Die Empathie-Schule ist ein Realitäten-Restaurant und bietet mit Hilfe seiner Realitätenkellner den Gästen - hier also den Studierenden - ein Realitäten-Menü zur Auswahl an. Worauf hat der Studierende Appetit? Was wünscht er? Was benötigt er und was nicht? Welche angebotene Realität (Sichtweise, Menschenmodell, Weltbild) hilft ihm weiter - auf dem Weg zu einem empathischen Menschen? Aus den Angeboten kann frei ausgewählt werden. Keine Realität hat einen Wahrheitsanspruch. Die Empathie-Schule spricht nur Empfehlungen aus - auch die Empfehlung, in welcher Reihenfolge sinnvollerweise ausgewählt werden sollte, da die Schulungseinheiten aufeinander aufbauen. Trotzdem kann der Studierende seinem persönlichen Stimmigkeitsgefühl entsprechend frei wählen.

 

Definition von: Studierende

Für uns fühlt es sich stimmig an, die Teilnehmer der Empathie-Schule weder "Schüler" noch "Teilnehmer" noch "Gäste" zu nennen, sondern "Studierende". Sie studieren eigenständig das Angebot von NeuroSonanz und studieren dadurch das Thema Empathie, um sich letztendlich selbst im Thema Empathie weiterzubilden und zu trainieren. Sie lernen sich selbst immer besser kennen und verstehen, bauen ihre Fähigkeiten aus, mit dem Gegenüber in Resonanz zu fühlen, auch den anderen immer besser zu verstehen und letztendlich mitfühlend und achtsam miteinander umzugehen.

Jeder ist als Studierender herzlich willkommen. Es gibt keine Aufnahmeprüfung und keine Voraussetzungen, die man mitbringen muss.

 

Definition von: Realität / Realitäts-Angebot

Als "Realität" definieren wir normalerweise unsere "Wirklichkeit" (lat. realitas = Wirklichkeit). In der Wissenschaft ist aber schon lange deutlich geworden, dass es keine absolut objektive vom Beobachter unbeeinflusste Wirklichkeit gibt - sondern alles ist auf irgendeine Weise miteinander verflochten und beeinflusst sich gegenseitig. Was also "die Wirklichkeit" oder "die Realität" wirklich ist, ist für uns Menschen nicht objektiv definierbar.

Einige Menschen sind dazu übergegangen, eine neue Realität zu beschreiben: Jeder Mensch stellt sich seine persönliche Realität selbst her.

In der Biologie und Neurowissenschaft wird die Realität vertreten, dass das Gehirn des Menschen in sich selbst eine eigene Realität abbildet, um die Außenwelt so gut wie möglich wahrnehmen zu können. Diese Realitätsabbildung im Gehirn beeinflusst aber auch, wie wir die Außenwelt wahrnehmen. Zusätzlich beeinflusst unsere Art der Beobachtung auch unsere Außenwelt.

Wenn wir in dieser Empathie-Schule von "Realitäten" oder auch von "Realitäts-Angeboten" sprechen, dann meinen wir im Grunde "persönliche Sichtweisen". Durch den Begriff "Realität" wollen wir die aktuelle wissenschaftliche Realität mit einbeziehen, dass wir in unserem Gehirn unsere ganz persönlichen Realitäten selbst kreieren / erschaffen.

Die "Realität" ist in dieser Empathie-Schule also das, was wir in unserem Gehirn herstellen (Konstruktivismus), und "Realitäts-Angebote" sind Vorschläge der Realitätenkellner an die Studierenden, ihre eigenen Realitäten auf eine ganz bestimmte Weise zu gestalten und dann die Folgen dieser Realitäts-Bildung zu beobachten.

Wie wäre es, die Welt auf eine ganz bestimmte Weise zu betrachten? Welche Folgen hat es?

Wir wirkt es sich auf uns selbst aus und wie auf unser Umfeld? Hilft es bei der Ausbildung und Weiterentwicklung von empathischem Leben?

 

 

 

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